{menue}


home

vita

contact

books



digitally processed pictures



press



new

  zum Inhaltsverzeichnis Erde Feuer Wasser Luft

S.20

zum Inhaltsverzeichnis

Empedokles (um 485 - 425 v.Chr.) war Sizilianer. Er entstammte eienm angesehenen Geschlecht in der bedeutenden griechischen Stadt Akragas. In der politischen Geschichte von Akragas scheint er als Vorkämpfer der demokratischen Verfassung eine Rolle gespielt zu haben. Er hatte den Ruf eines Propheten und eines Wunderarztes. Er starb jedoch im Exil. Die Legende hat, angeregt durch Empedokles eigene Aussagen, seine Biographie schon früh mit wundersamen Details ausgeschmückt. Am bekanntesten ist die Geschichte vom Sprung in den Krater des Ätna.

Empedokles verfaßte zwei Lehrgedichte: peri physeos "Über die Natur" enthält seine Naturphilosophie, Katarmoi "Reinigungen" seine Ethik.

Empedokles gilt als der Schöpfer der klassischen Elementenlehre:Er nimmt als Urstoffe Feuer, Wasser, Luft und Erde an. Den Weltprozeß versteht er als eine ständige Mischung und Trennung der Elementteilchen durch die ewigen, universellen Triebkräfte Liebe und Haß. Die Vielfalt der Welt ist das Ergebnis verschiedenster Mischungsproportionen zwischen den Elementen.

Zusammen mit anderen entwickelte Empedokles die Lehre von den vier Temperamenten, bei denen je eine andere körperliche Flüssigkeit in Entsprechung zu Naturelement, Tierkreiszeichen und psychischer Veranlagung steht.

 

S.72

zum Inhaltsverzeichnis

Publius Ovidius Naso wurde 43 v.Chr. in Sulmo in der Nähe von Rom geboren.
Er stammte aus einer Adelsfamilie und war für eine Laufbahn als Beamter oder Anwalt vorgesehen, wandte sich aber bald der Dichtkunst zu. Als wohlhabender Erbe führte er ein sorgenfreies, teils exzentrisches Leben.
Nach dem Tod von Horaz wurde Ovid zum bekanntesten Dichter Roms.
Im Jahr 8 n.Chr. jedoch mußte er nach Tomis (Rumänien) ins Exil. Ovids Ersuche um Begnadigung blieben erfolglos: Im Jahr 17 n. Chr. starb er im Exil.

Das Gesamtwerk des Ovid ist dem Umfang nach größer als das des Vergil, Horaz, Tibull und Properz zusammen. Seneca bezeichnete ihn als poetarum ingeniosissimus. Hauptwerke sind das erotische Lehrgedicht "Ars amatoria", die Verwandlungsgeschichten "Metamorphosen"und die Klagelieder "Tristia".

Die Metamorphosen entstanden ab etwa 2 n.Chr. Dieses Carmen perpetuum besteht aus über 250 Verwandlungssagen, die dem Leser große Partien der antiken Mythologie bieten. Der Schöpfung und Sintflut folgen drei Teile von etwa gleichem Umfang: Göttersagen, Erzählungen von Heroen und Heroinen und mythische Geschichten über Troja und Rom, die mit einem Lob auf Augustus enden.
In den Metamorphosen verbindet Ovid das alte mythische Weltbild mit naturwissenschaftlichen Deutungsversuchen und Elementen der römischen Religion und Geschichte.

 

S.78

zum Inhaltsverzeichnis

Die vier Elemente tauchen im abendländischen Kulturkreis zuerst bei Hermes Trismegistos auf. Im alten Ägypten, vor über 3500 Jahren, lehrte dieser berüh mte Weise, Philosoph und Astrologe in seinen hermetischen Schriften "tabula smaragdina", daß die gesamte Schöpfung durch unterschiedliche Anteile an Luft, Feuer, Wasser und Erde charakterisiert ist.
Der griechische Philosoph Empedokles verfaßte im 5.Jh. v.Chr. die uns bekannte klassische Lehre von den vier Elementen Feuer, Wasser, Luft, Erde, die in allen Veränderungen konstant bleiben.
Hippokrates (* 460 v. Chr.) deutete die vier Elemente in die vier Temperamente sanguinisch, phlegmatisch, cholerisch, melancholisch um. Die Zahl 4 war die von den späten Pythagoräern gerühmteste Zahl, das Quadrat, die vier Weltgegenden und auch die vier Urformen verkörperten die göttliche Tetras. Die ‚Tetraktis' galt als Logos des Universums.
Aristoteles griff Empedokles' Lehre wieder auf und fügte als fünftes Element de n Äther hinzu. Wir verdanken es Aristoteles Einfluß, daß die Kenntnis der Elem entenlehre bis ins späte Mittelalter und in die Neuzeit reichte. Sowohl Aristoteles als auch Hegel betonen, daß die vier Elemente keine sinnlichen Dinge, keine einzelnen Körper sind, sondern Prinzipien, elementare göttliche Mächte. Die Stoiker (stoicheia 'die Elemente') entwickelten ein System von Entsprechungen, indem sie Gottheiten, Farben und Tierkreiszeichen den Elementen zuordneten.
Im Mittelalter kategorisierten Dämonologen ganze Geisterheere nach den Eigenschaften der Elemente. Eine Hauptrolle spielten sie auch in der Alchemie, deren Gegenstand vor allem in der Suche nach der Quintessenz bestand, also nach dem 5. Element, das zu den 4 vorhandenen Elementen hinzukommen mußte, um die große Umwandlung zu bewirken, den Weg zum Gold, zum Allheilmittel, zur Macht schlechthin.
Bemerkenswert ist, daß die Elementenlehre erst 2300 Jahre nach ihrer Begründung verdrängt wurde: Dmitrij Iwanowitsch Mendelejew und Lothar Meyer stellten unabhängig voneinander 1869 das Periodensystem auf und zeigten damit, die Welt sei eben nicht auf lediglich vier Ursprünge - Feuer, Wasser, Erde und Luft - zu reduzieren. Bis dahin jedoch bestimmte die Elementenlehre alle menschlichen Überlegungen darüber, "was die Welt im Innersten zusammenhält", ob in der Mythologie, Philosophie, Religion oder Naturwissenschaft.
Nachstehend eine Sammlung von den Elementen zugeordneten Entsprechungen:
 

S.81

zum Inhaltsverzeichnis

Erde Feuer Wasser Luft
Gestirn Sterne u. Mond Sonne u. Mars Saturn u. Merkur Jupiter u. Venus
Tierkreis Stier
Jungfrau
Steinbock
Widder
Löwe
Schütze
Krebs
Skorpion
Fische
Zwillinge
Waage
Wassermann
Himmmelsrichtung Norden Süden Westen Osten
Klima kalt/trocken warm/trocken kalt/feucht warm/feucht
Ebene Realität Vision Wahrheit Harmonie
Neigung Handeln Wollen Fühlen Denken
Charakter
nach Hippokrates
Melancholiker
schwerer
Tatmensch
Choleriker
energiegeladener
Willensmensch
Phlegmatiker
weicher
Gefühlsmensch
Sanguiniker
intellektueller
Optimist
Geschmack sauer bitter salzig süß
Farbe blau rot weiß / grün gelb
regelmäßiger Körper Würfel Tetraeder Ikosaeder Oktaeder
Alchemie Kobold Salamander Undine Sylphe
     
 

S.91

zum Inhaltsverzeichnis

Impressum

Schrift karolingische Minuskel und Unziale, Tinte mit Bandzugfeder
in den deutschen Texten den heutigen Lesegewohnheiten angepaßt
griechische Schrift in mittelalterlichem Duktus
Bilder flüssige Aquarellfarben mit Flachpinsel, digital bearbeitet
Quellen Heraklit
Vorsokratiker I Reclam 7965
Empedokles Vorsokratiker II Reclam 7966
Ovid Metamorphosen in fünfzehn Büchern Reihe Reclam
anderes aus: Die philosophische Hintertreppe (Weischedel)
dtv-Atlas zur Philosophie, Der Brockhaus, Internet
11 Kopien auf Maschinenbütten (Verkleinerung auf 65%)
alle Arbeiten Claudia Richter, Tettnang 2004